Kinder- und Jugendparlament Margareten: Völkerball

Jedes Jahr finden in Margareten im Herbst die Kinder- und Jugendparlamente statt. Schüler:innen der 3. bis 8. Schulstufen gestalten ihren Bezirk, ihre Lebenswelt mit und erleben dadurch direkte Demokratie, indem sie IHRE IDEEN einbringen. Dadurch erleben sie Bezirkspolitik und lernen, wofür der Bezirk zuständig ist und wie Bezirkspolitik funktioniert.

In unserem Parlamentsworkshop arbeiten die Schüler:innen einer Klasse heraus, was ihnen in ihrer unmittelbaren Lebensumgebung gefällt und welche Ideen sie zur Veränderung haben. Daraufhin wird aus den vielen Ideen eine Klassenidee erarbeitet. Zwei Delegierte, tragen diese demokratisch gewählte Idee in die Bezirkspolitik. 

Inklusion goes Partizipation

Im Rahmen des Jugendparlaments Margareten wählten die Jugendlichen der Inklusiven Schule Diehlgasse ein Völkerballturnier zu ihrer Klassenidee. Beim zweistündigen Frühjahrs-Workshop im Amtshaus konkretisierten die Vertreter:innen des Jugendparlaments diese Idee und besprachen mit den Expert:innen der Parkbetreuung Margareten die Modalitäten, wie beispielsweise Regelwerk, Zeitpunkt, Ort, Teilnahme mehrerer Klassen, Spielpässe, Preise und Siegerehrung.

Am 21. Juni, pünktlich zum Sommerbeginn und als Abschluss für ein gelungenes Schuljahr, trafen sich sechs Teams der Schule zu je sieben Spieler:innen und drei bis vier Wechselspieler:innen, inklusive eines Lehrer:innenteams im Turnsaal. In einer Gruppenphase – jede:r gegen jede:n – und einer anschließender Finalphase wurde um den entscheidenden Titel gespielt. Bereits Wochen zuvor fieberten und trainierten die Schüler:innen auf dieses Ereignis hin.

Das zeigte sich an den spannenden Turnierspielen, die mit viel Energie und Einsatz, trotz der Hitze, gespielt wurden. Besonders hervorzuheben ist, dass es sehr altersgemischte Spiele waren und Fair-Play oberste Priorität für alle hatte. Die älteren Spieler:innen waren sehr rücksichtsvoll beim Abwerfen von jüngeren Mitspieler:innen und Schiedsrichterentscheidungen wurden allgemein ernst genommen und bedingungslos akzeptiert. Großes Kino waren die Moves der Teilnehmer:innen. Einerseits waren die Luftsprünge und sonstigen Verrenkungen, um dem Ball zu entkommen, andererseits das Fangen schneller Bälle sehr beeindruckend. Einige Partien standen bis zuletzt auf Messers Schneide, sodass man die Gewinner:innen nicht vorausahnen konnte. 

Das Publikum fieberte mit, feuerte mit Plakaten und Pom Poms die Teams an und erlebte einige Gänsehautmomente. Bei der Übergabe der Urkunden an alle Spieler:innen und Pokale an die drei Siegerteams wurden die Leistungen aller Teams lautstark gewürdigt. Die Freude am gemeinsamen Schulevent war deutlich sichtbar, und die gegenseitige emotionale Unterstützung nach enttäuschend verlaufenden Partien zeugte von Wertschätzung. Das Gemeinschaftsgefühl der Schüler:innen war spürbar und zeigte sich auch am Extraapplaus für die Delegierten, die diese Idee ins Margaretner Jugendparlament getragen hatten.

In diesem Beispiel vereinten sich die Jahresschwerpunkte der Jugendarbeit „Partizipation“, „Gesundheit“ und „Ich, du, wir“ sowie die Leitsätze der Schule: Stärken stärken, Lebenspraktische Kompetenzen fördern, Individualität berücksichtigen, Lehren und Lernen mit Herz und Hand.

Petra Klemenschitz

Institut für Erlebnispädagogik

Stadt Wien MA13

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