Projektbericht Balugarten

Der Balugarten öffnete im Sommer 2019 von Mai bis September seine Pforten. Das Angebot mojosa bot mit dem Balugarten allen Kindern und Teenies zwischen 6 und 14 Jahren einen ganzheitlichen Entwicklungsraum und einen geschützten Rahmen, in dem sie ihre geistigen, emotionalen, körperlichen und sozialen Fähigkeiten ausprobierten und weiterentwickelten. Jeden Dienstag zwischen 15:00 und 19:00 Uhr wurde mit der Zielgruppe gemeinsam gegartelt, gespielt und geplaudert.

Ökologische Bewusstseinsbildung und Förderung der Zielgruppe

Im Balugarten wurden Naturphänomene mit allen Sinnen erlebbar: die gemeinsame Gartenarbeit macht ökologische Kreisläufe sichtbar und fördert das Bewusstsein für die Herkunft einiger Nahrungsmittel (wie z.B. Kräuter, Tomaten, Gurken, Ribisel,…). Zusätzlich machte die Gartenarbeit auch allen viel Spaß.

Das Schaffen positiver Gruppenerlebnisse, wie z.B. beim Stockbrotgrillen am Lagerfeuer im Balugarten ermöglichte uns, gute Beziehungen aufzubauen und gemeinsam den Garten zu einem Ort der aktiven Mitgestaltung zu machen.

Teilhabe

Die Planung der Aktionen anhand der natürlichen Gegebenheiten des Gartens (Jahreszeit, Wetter, etc.) gab einen klaren Rahmen für Partizipation vor. In diesem konnten wir Kinder und Teenies begleiten, sich den Raum Balugarten selbsttätig anzueignen und nach ihren Wünschen mitzugestalten.

Gemeinsam mit der Zielgruppe haben wir überlegt, wie das Beet gestaltet werden könnte, es vorbereitet und andere Gartenarbeiten erledigt. Die Kinder zeigten sich sehr motiviert bei der Gartenarbeit zu helfen, weil wir oft eine gute Balance zwischen Spielen und Garteln finden konnten. Zudem konnten sie eigene kleine Bauvorhaben umsetzen, wir haben z.B. gemeinsam einen Steinpfad durch das Beet gebaut.

In der vergangenen Saison haben wir uns besonders gefreut, dass wir im Balugarten dank einer großzügigen Jungpflanzenspende des ADAMAH Biohofes leckere und seltene Bio-Tomaten, Gurken, rote Rüben und Karotten anpflanzen konnten. Die Kinder und Teenies beobachteten und pflegten das ausgesäte und gepflanzte Gemüse, naschten Himbeeren und verarbeiteten die selbstgezogenen Gurken und Tomaten zu leckeren Salaten.

Grillfest, Wasserrutsche, Entspannen

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wünschten sich ein gemeinsames Grillfest zu veranstalten, bei dessen Planung und Umsetzung das Balu-Team mithalf. Ganz nebenbei konnten die Kinder und Teenies ihre Handlungsfähigkeiten erweitern: Wir errichteten gemeinsam ein Lagerfeuer, ernteten Pflanzen und bereiteten diese zu. Vor den Sommerferien gab es noch einen gut besuchten Termin, an dem wir mit den Kindern eine Wasserrutsche aufbauten, um der Hitze zu entkommen. Bei diesen Aktionen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbstständig im Garten werkeln, klettern oder Sport machen.

Der Garten wurde gemeinsam zu einem Raum zum Entspannen und Abschalten. In Form von Gesprächen, Gruppenspielen und viel Reflexion bearbeiteten wir gemeinsam Konflikte, wodurch soziale Fähigkeiten und gesellschaftliche Teilhabe gefördert wurde. Konflikte konnten hier oft gut bearbeitet werden, in Form von Gesprächen, kurzen Gruppenspielen und der gemeinsamen Reflexion. Am Ende der Aktionen konnten wir soziale Fähigkeiten und die Teilhabe an der Gesellschaft fördern.

Marmelade, Ernte, Rote Rüben

Ende Juli trugen die Kriacherl-Bäume im Balugarten reichlich Früchte, die wir mit einigen Kindern und Teenies zu leckerer Marmelade einkochten. Dabei konnten wir etwa über die Haltbarmachung von Lebensmitteln reden oder wie wichtig eine gesunde Jause ist. Außerdem machte die Zubereitung und das Naschen zwischendurch großen Spaß.

Zum Saisonabschluß wurde noch einmal gemeinsam geerntet und gegessen: Dabei war der Rote-Rüben Salat ein besonderes Highlight. Einige Teilnehmer_innen hatten rote Rüben noch nie gegessen und waren überrascht, wie lecker sie schmecken.

Bei allen Aktionen im Balugarten erlebten die Kinder und Teenies alltagsnah ein kleines Fleckchen Natur, was in einer Metropole wie Wien nicht selbstverständlich ist. Dabei konnten wir Themen wie nachhaltige Nahrungsmittelproduktion oder die Wichtigkeit von Insekten für Ökosysteme spielerisch und niederschwellig vermitteln.

Benedikt Meyer-Weitkamp
Verein Balu&Du
Kontakt:

Stadt Wien MA13

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