Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Parkbetreuung

Digitale Kinder- und Jugendarbeit

Mitte März haben wir unsere Angebote zügig in den digitalen Bereich verlagert und waren telefonisch und über verschiedene Soziale Medien für die Kinder und Jugendlichen erreichbar. Zusätzlich haben wir regelmäßig digitale Bastel- oder Tanzvideoanleitungen für Kinder und Jugendliche erstellt und versucht Mädchen und junge Frauen über Podcasts zu erreichen. Zusätzlich waren individuelle Unterstützungsangebote besonders wichtig. Einige Familien, die nicht digital erreichbar waren, versorgten wir mit Malvorlagen und Kinderrätseln, die wir im Kinder-, Jugend- und Familienzentrum friends und in verschiedenen Parks ausgehängt hatten, um ihnen auch ein wenig Abwechslung zu bieten.

Viele dieser Angebote haben wir auch nach dem Lockdown weitergeführt, so wurden die Podcasts von jungen Frauen für Mädchen und Frauen selbst gestaltet, auch die digitalen Bastelanleitungen werden regelmäßig auf unseren Kanälen wie YouTube und Facebook geteilt. Zur Queer Demo wurde beispielsweise ein Rätsel auf Instagram gestaltet, das auch von Queer Base übernommen wurde.

Parkbetreuung outdoor

Als Mitte Mai die Arbeit draußen wieder schrittweise los ging, haben sich alle Beteiligten sehr gefreut, auch wenn die Corona-Auflagen herausfordernd waren. Gerade anfangs musste immer wieder auf das physical distancing hingewiesen werden, das sich aber mit der Zeit gut eingespielt hat und durch kleine Rituale wie neue Begrüßungsformen integriert werden konnten.

„Warum habt ihre keine anderen Spielsachen wie Bälle oder Kartenspiele dabei?“. Viele Kinder und Jugendlichen wollten das übliche Parkbetreuungsmaterial ausborgen und konnten nicht verstehen, warum es keine Bälle gab und wir nicht gemeinsam Kartenspielen konnten. Eine Mutter war sogar so nett und hat extra einen Ball für die Parkbetreuung gekauft. Nach mehreren Erklärungen haben aber alle TeilnehmerInnen verstanden, dass es bei genannten Gegenständen schwierig gewesen wäre, den Abstand einzuhalten und auch ständiges Desinfizieren nicht möglich war.

Im Odeonpark, Manés-Sperber-Park und in den Mädchen*freiräumen in der Venediger Au, die von den Kinderfreunden Leopoldstadt betreut werden, haben sich in Zeiten der Corona Maßnahmen aber einige Spiel- und Bastelangebote bewährt und werden fast an jedem Aktionstag angeboten, wie zum Beispiel Seilhüpfen und mit Straßenkreide malen.

Parkbetreuung Leopldstadt

Beim Seilhüpfen haben nur die BetreuerInnen das Seil in der Hand und die Kinder stehen in der Reihe beim Warten mit eineinhalb Meter Abstand, der durch Straßenkreide am Boden aufgezeigt wird. Auch das Malen des Babyelefanten bzw. des Elefantenbabys der Parkbetreuungssaison war immer wieder lustig. Dabei konnten die Kinder ihre Lieblingstiere wie Schmetterlinge, Hunde, Katzen in ein bis eineinhalb Meter Größe auf den Asphaltboden malen und die Kreiden dann behalten. Als Nebeneffekt bekamen sie dadurch ein Gefühl für die einzuhaltende Distanz.

Vor allem in der Jugendsportanlage Venediger Au wurden unterschiedliche Tanz-, Theater und Körperübungen umgesetzt. Viel Anklang fanden auch verschiedene Parcours, die zu Fuß, mit Fahrrad, Roller oder Rollschuhen absolviert werden konnten. Hier erstellten die Kinder und Jugendlichen mit Straßenkreide Parcours, die sie immer wieder absolvierten um ihre eigene Bestzeit weiter zu unterbieten.  Wie auch bei anderen Aktionen haben die TeilnehmerInnen beim Warten den Mindestabstand eingehalten.

Sehr gut kamen auch verschiedene Bastelaktionen an. Die Kinder und Jugendlichen haben beispielsweise Antistressbälle aus Sand, Gefrierbeutel und Luftballons gebastelt oder face shields, wobei das Material schon im Vorhinein vorgeschnitten wurde. Wichtig dabei war das Desinfizieren des Materials und der Scheren nach der Benutzung.

Rätsel, Rate- und Quizspiel sorgten in der Parkbetreuung für Abwechslung, aber auch als give aways kamen sie zum Einsatz. Weiters wurden Malsackerl für verschiedene Altersgruppen verteilt. Diese bestanden aus einer Klarsichtfolie mit verschiedenen altersgerechten Malvorlagen und Buntstiften, die die Kinder und Jugendlichen mit nach Hause nehmen durften.

Auch unter den aktuellen Bedingungen konnte ein attraktives Angebot von und mit den TeilnehmerInnen entwickelt werden. Gerade in Zeiten, in denen der Druck auf den öffentlichen Raum noch größer ist, sind die Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit besonders wichtig.

Lynn Claude – Pädagogische Leitung
Kinderfreunde Leopoldstadt
Kontakt:

Stadt Wien MA13

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