Wahlwatching 2017

Kurz vor den Nationalratswahlen 2017 veranstalteten cult.café und tangram einen Abend unter dem Titel „Wahlwatching“. Hierbei gab es einen kurzen Informationsblock zu den Wahlen im Allgemeinen und anschließend zeigten wir die Werbevideos der wahlwerbenden Parteien, die vor allem in Social Media Plattformen kursierten, um sie anhand von verschiedenen Fragestellungen gemeinsam anzusehen, zu reflektieren und analysieren:

  • Wer wird angesprochen? (An wen ist das Video gerichtet? Wodurch zeigt sich das?)
  • Was sind die wichtigsten Themen (Schlagworte)?
  • Was ist die Aussage? (Lässt sich so etwas überhaupt ausmachen?)
  • Was wird die Partei nach der Wahl machen (Gesetze)?

Die Antworten und Kommentare der Jugendlichen zu den Clips wurden auf Postern aufgeschrieben und zur Diskussion gestellt. Außerdem sahen wir uns bestimmte Stellen der Videos erneut an, um daran Argumentationslinien aufzeigen zu können. Darüber hinaus gab es noch Informationsgespräche mit Erstwähler_innen, die an der Prozedur im Wahllokal interessiert waren.

Vorbereitung und Motivation

Die meisten der Jugendlichen die in unsere Einrichtungen kommen bzw. die wir aus dem Park kennen, sind täglich auf den diversen Social Media Plattformen zugange. Vielen ist gerade im Vorfeld der Wahlen aufgefallen, dass die im Wahlkampf befindlichen Parteien Werbungen z.B. auf youtube schalteten. Nachdem dieses doch recht neue Phänomen immer wieder von den Jugendlichen zum Thema gemacht wurde, überlegten wir uns, wie wir die Videos so aufbereiten können, dass die verschiedenen inhaltlichen Ebenen und strukturellen Besonderheiten, die in ihnen am Werk sind, sichtbarer werden können. Wichtig war es uns, den Blick der Jugendlichen vor allem auf implizite Vorannahmen und Vorurteile zu lenken, um die Botschaften in ihrer Vielfalt und Einfalt besser verstehen zu können. Es waren dabei nicht nur Erstwähler_innen oder wahlberechtigte Jugendliche angesprochen, sondern grundsätzlich alle Jugendlichen, die auch ins cult.café kommen.

Resümee

Insgesamt beteiligten sich zwischen 8-10 Jugendliche an dem Projekt. Das Thema „Wahlen“ ist insofern schwierig, da viele Jugendliche aus unseren Einrichtungen entweder noch zu jung, oder aber aufgrund ihres Aufenthaltsstatus gar nicht wahlberechtigt sind. Das war uns im Vorfeld durchaus bewusst, weswegen wir den Fokus auch eher auf allgemeinere medienspezifische Mechanismen und Funktionswesen der Filme richteten.

Jakob Falkinger, tangram (Verein Multikulturelles NetzwerkMK-N)

Kontakt:

Stadt Wien MA13

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