Ein Video zum Thema „Kinderrechte“

Im November 2019 wurden die Kinderrechte 30 Jahre alt. Anlässlich dieses Jubiläums haben wir vom FAIR-PLAY-TEAM.12 uns überlegt, welche Aktionen wir zu dem Thema setzen könnten. Wichtig war uns vor allem, dass sich die Kinder selbst mit ihren Rechten auseinandersetzen und das möglichst spielerisch und partizipativ.

Bei den Vernetzungstreffen des Bildungsgrätzls Längenfeld hatten wir die Pädagog*innen des Hortes Haebergasse kennengelernt, die uns erzählten, dass die Kinderrechte bei ihnen auch Jahresschwerpunkt sind. Sie zeigten Interesse an einem gemeinsamen Projekt mit uns.

Mit der Kamera in den Park

Dafür trafen wir uns mit ca. 15 Buben und Mädchen im Alter von 6 bis 10 Jahren und ihren Pädagog*innen im Haebergassenpark. Wir hatten einen Beutel voll Playmobilfiguren dabei sowie Tee, Kekse und eine Kamera. Es war schnell klar, dass sich die Kinder schon total gut mit den Kinderrechten auskannten und wussten, was sie bedeuten und somit die ausgedruckten Zusatzinformationen, die wir dabeihatten, überflüssig waren. So konnten wir direkt mit dem Filmen loslegen. Die Kinder erzählten uns spielerisch mithilfe der Playmobilfiguren, was die Kinderrechte für sie bedeuten.

Da im Hort schon sehr viel zum Thema erarbeitet wurde, sprudelte es aus den Kindern nur so heraus und wir konnten ihre Ideen als neutrale Beobachter*innen auf Kamera einfangen. Sie erzählten also und spielten gleichzeitig Beispiele und Szenen mit den mitgebrachten Figuren. Aus unserer Sicht war es besonders spannend zu erleben, wie sich die Kinder die einzelnen Kinderrechte vorstellen und welche Beispiele sie dafür finden. Ihr Verständnis war häufig anders, als wir Erwachsenen das sehen würden: Das Recht auf Bildung wurde von den Hortkindern zum Beispiel so ausgelegt, dass die Eltern ihrem Kind verbieten zur Schule zu gehen, während wir vermutlich zuerst an strukturelle Rahmenbedingungen und Gesetzgebungen denken, die Kindern einen Schulbesuch verunmöglichen.

Neue Perspektiven sichtbar machen

Die Kinder hatten sehr viel Spaß beim Spielen, Erzählen und Filmen und wollten uns erst gehen lassen, als der Akku unserer Kamera schon leer war. Das zeigte uns, wieviel Sinn es macht ein Medienprojekt partizipativ umzusetzen.

Für uns war es eine Herausforderung, ein Format für ein Video zu finden, bei dem die Kinder zwar selbst agieren, ihre Gesichter und Stimmen jedoch nicht erkennbar sind um ihr Privatsphäre zu schützen. So achteten wir beim Filmen besonders darauf, dass nur ihre Hände, die mit den Playmobilfiguren Szenen darstellten, zu sehen waren. In der Nachbearbeitung hinterlegten wir das Video mit Musik und stellten die Kinderstimmen als Sprechblasen dar, um ihre Anonymität zu gewährleisten.

Nach Fertigstellung des Videos haben wir den Kindern „ihren“ Film im Hort gezeigt. Sie waren sehr stolz darauf und haben sich als erfolgreiche Filmemacher*innen wahrgenommen. Das Video ist für alle auf Youtube (https://youtu.be/dzeq77CRRyA) zu sehen.

Klemens Marksteiner, Nicole Janß und Antonia Wernig
FAIR-PLAY-TEAM.12, Verein JUVIVO

www.fairplayteam.at

Links:
Bildungsgrätzl Längenfeld
Hort Haebergasse 1

Stadt Wien MA13

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