iMooX ist Österreichs erste MOOC Plattform (www.imoox.at). MOOCs sind „massive open online courses“ und haben ihren Ursprung in den USA. Es handelt sich um Selbstlernkurse – bestehend aus kurzen Videosequenzen, Aufgabenstellungen, Diskussionsforen und Quizzes – die für alle Interessierten frei zugänglich sind. Das Besondere an der österreichischen Plattform ist, dass die produzierten Materialien zu sämtlichen Kursen mit offenen Lizenzen versehen sind und somit für eigene (Lehr-)Zwecke frei weiter- und wiederverwendbar sind.
Die Angebotspalette von iMooX ist vielseitig und wird jedes Semester um interessante Kurse erweitert. Sie umfasst ein sehr anwendungs- und handlungsorientiertes Themenspektrum. Von Informationstechnologie über Gesundheit, Pädagogik, Naturwissenschaften bis hin zu Management werden viele Bereiche abgedeckt. Aber auch aktuelle Themen wie die DSGVO – Datenschutzgrundverordnung – finden ihren Platz.
Als Trainerin und Erwachsenenbildnerin interessiert mich zum Beispiel der Kurs „Digitale Werkzeuge für ErwachsenenbildnerInnen“. Zum Jahresschwerpunkt „Medienkompetenz. JA“ finden sich ebenfalls passende Kurse, sowohl für FreizeitpädagogInnen als auch LehrerInnen, zum Beispiel „Making – Kreatives digitales Gestalten mit Kindern“ oder „Das Internet in meinem Unterricht? Aber sicher!“. Durchaus interessant – auch für die außerschulische Jugendarbeit – ist der Kurs zum Thema „Soziale Medien & Schule – für wen, wieso, wozu?“.
Nach erfolgreicher Absolvierung eines Kurses kann ich mir sofort meine Teilnahmebestätigung herunterladen. Für manche Kurse gibt es auch Badges. Das sind digitale Leistungsbestätigungen, die ich über diverse soziale Netzwerke teilen kann, wenn ich möchte. Für vereinzelte MOOCs werden auch ECTS Punkte angerechnet.
iMooX wurde aus einem Zusammenschluss der Technischen Universität Graz und der Karl-Franzens-Universität Graz gegründet. In der Zwischenzeit haben sich zahlreiche weitere Partner aus dem Forschungs- und Wissenschaftsbereich an der Plattform beteiligt. Somit ist sichergestellt, dass die kontinuierlich hinzukommenden MOOCs einem hohen Niveau entsprechen. Meist werden sie von ProfessorInnen oder DozentInnen von Hochschulen betreut und produziert.
Ein wesentlicher Vorteil von MOOCs ist, dass sie interaktives und ortsunabhängiges Lernen im eigenen Tempo ermöglichen. MOOCs sind klaren didaktischen Vorgaben unterstellt und verfolgen definierte Lernziele und einen Stundenplan. Sie zentrieren sich eher rund um die Lehrperson, die den TeilnehmerInnen Instruktionen gibt und in vielen Fällen ergänzende Zusatzmaterialien zum Download für das Selbststudium bereitstellt.
Mein persönliches Fazit: Ich bin über die Möglichkeit mich kostenlos, flexibel, zeit- sowie ortsunabhängig weiterbilden zu können und zeitgleich dafür auch eine Teilnahmebestätigung zu erhalten, sehr angetan. Allerdings muss ein hohes Maß an intrinsischer Motivation, Eigeninitiative und ein großes Interesse am Inhalt des Angebots mitgebracht werden, um einen MOOC auch tatsächlich abzuschließen. Da die Teilnahme sehr unverbindlich bleibt und bei nicht-aktiven Kursen (im Gegensatz zu aktiven Kursen) die Betreuung fehlt, kann es sehr rasch zum Abbruch eines Kurses kommen.
Kontakt:
Elke Aigner, Zeit!Raum – Verein für soziokulturelle Arbeit