Fake und Wirklichkeit auf Instagram

Wir gestalteten einen knackigen Themennachmittag in den Räumlichkeiten unserer Jugendeinrichtung, bei dem sich die TeilnehmerInnen mit der Nutzung von Social Media, insbesondere mit Instagram auseinandersetzten.

Von der Pizza zum Topmodel

Als methodisches Element gestalteten wir ein Quiz, bei dem Personen jeweils einmal natürlich und ungeschminkt und einmal nach der Bearbeitung mit Photoshop und Makeup dargestellt wurden. Dabei merkten alle, wie schwer es ihnen fiel, die jeweiligen Matches zuzuordnen.
Am plakativsten war das Beispiel eine Stücks Pizza, das in wenigen Schritten per Bildbearbeitungsprogramm zu einem Menschen modelliert wird.

Auseinandersetzung mit eigenem Nutzungsverhalten

Es folgten rege Diskussionen über den eigenen Umgang mit Fotos und Selbstinszenierung in sozialen Netzwerken, vor allem auf der Fotoplattform Instagram. Im Rahmen der Auseinandersetzung tauchten zahlreiche Themen auf, die u.a. den Schutz der Privatsphäre und Bedrohungen derselben, eigene Erfahrungen mit Fake-Profilen und Cyberbelästigung, den Einfluss ständiger Erreichbarkeit auf verschiedensten Kanälen uvm. betrafen.

Interessant war für uns zu beobachten, dass einige der Kids bereits einen sehr reflektierten Umgang mit ihrem eigenen Online-Leben haben. Wieder andere waren davon überzeugt, dass keine ihrer teilweise mehreren Tausend Instagram-Followern gefaked seien. Daraufhin zeigten wir Wege auf, wie solche Fake-Profile teilweise erkannt und aufgedeckt werden können.

Hinweise dafür können die Entwicklung der Follower-Zahlen und gepostete Inhalte sein. Die Follower von echten Profilen steigen in der Regel relativ kontinuierlich an, während ein Anstieg in Schüben eher auf zugekaufte Follower schließen lässt. Gefakte Profile verwenden zudem häufig sogenannte „Bots“. Diese posten automatisierte Inhalte und Kommentare. Den Blick dafür zu schärfen, ob Kommentare per Technik generiert wurden oder ob dahinter echte Personen stehen, lohnt sich allemal.

Résumé

Insgesamt konnten wir in drei Stunden Aktionszeit rund 20 Kinder im Alter zwischen zehn und 18 Jahren konkret mit dem Projekt erreichen, wobei sich Mädchen und Burschen in etwa die Waage hielten.
Die Kinder und Jugendlichen nahmen sich trotz des täglichen Gebrauchs von Instagram und anderen Sozialen Medien neue Blickwinkel mit. Das Quiz wird sicher öfter zum Einsatz kommen und immer wieder Anstoß für neue Diskussionen bieten.

Ulli Haschka, Bassena Stuwerviertel
Kontakt:

Stadt Wien MA13

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