Bericht vom Fachtag Jugendarbeit: „Psychische Gesundheit“

Die VHS-Schwendergasse fungierte am 20. Mai 2022 als Austragungsort des Fachtags Jugendarbeit: „Psychische Gesundheit“. Es war dies der (coronabedingt) dritte Anlauf, den das WIENXTRA-IFP-Team unternommen hat, um psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen vor dem Hintergrund der pandemischen Belastungssituation in den letzten beiden Jahren zu beleuchten, einschlägige Hilfsangebote vorzustellen und dem Vernetzungsgedanken Rechnung zu tragen. Doch der Reihe nach.

Da waren zunächst die vielen Fragen in den Köpfen der Teilnehmer*innen: Welche konkreten Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hat die Pandemie? Welche Handlungsmöglichkeiten habe ich als Bezugsperson in der Jugendarbeit im Falle psychischer Auffälligkeiten und auf welche einschlägigen Hilfsangebote kann ich zurückgreifen? Weiters: Welche Aufgabe kommt dabei den Psychosozialen Diensten (als größtem Anbieter psychosozialer und psychiatrischer Versorgungsangebote in Wien) zu? Und wie kommen betroffene Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 21 Jahre überhaupt zu einem Therapieplatz, etwa im Rahmen des Programms „Gesund aus der Krise“?

Mag.a Sarah Krenn versuchte in ihrem Vortrag den über 100 Teilnehmer*innen einen Überblick zum Thema – aus Sicht der Psychosozialen Dienste Wien – zu geben. Deutlich wurde einmal mehr: Die psychischen Erkrankungen unter Kindern und Jugendlichen haben beträchtlich zugenommen. Hinsichtlich der Reaktionen auf psychische Belastungssituationen reicht die Bandbreite von intensiveren Gefühlen, die nur mehr begrenzt verarbeitet werden können (z.B. Gedankenkreisen und gestörter Schlaf), bis hin zu psychischen Schwierigkeiten, die einer weiterführenden Abklärung und allenfalls Behandlung bedürfen. Auch Krisensituationen aufgrund intensiverer Belastung (z.B. Eskalation konflikthafter Auseinandersetzungen in der Familie) sind in diesem Zusammenhang zu nennen.

Das anschließende Knowledge Café unterstrich die zentrale Rolle, die dem interdisziplinären Austausch und der Vernetzung zukommt. Vertreter*innen von insgesamt 16 verschiedenen Einrichtungen und Organisationen haben sich mit ihrer Expertise auf Tischinseln eingefunden, um den Teilnehmer*innen im Rahmen von 15-Minuten-Sessions Rede und Antwort zu stehen. Während der Pausen konnten sich Interessierte an der „Lesbar“ der IFP-Fachbibliothek über die neueste einschlägige Fachliteratur informieren.

Wie schon bei den Abschlussworten durch das Moderations-Duo Johanna Tradinik und Aldo Perez angekündigt, wird das WIENXTRA-IFP auch weiterhin mit einschlägigen Bildungsveranstaltungen am Thema dran bleiben. Im Sinne der Lobbyarbeit für die Kinder und Jugendlichen sei auch nochmals auf die eingespielten Videos „Lessons from Corona“ hingewiesen. Ziel der Videos ist es, politische Entscheidungsträger*innen für den Handlungsbedarf punkto psychischer Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu sensibilisieren. Auf Ebene der Jugendarbeit gilt bezüglich der psychischen Belastungssituationen von Kindern und Jugendlichen im Übrigen weiterhin das, was sich auch als eines der Tagungsziele anführen lässt: Bleiben wir in Beziehung! 

Autor: Christian Fischer, WIENXTRA-Institut für Freizeitpädagogik
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Foto: © Canva

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